Dunkelblaufastschwarz

Dunkelblaufastschwarz“ ist ein spanisches Filmdrama aus dem Jahre 2006, welches drei Goyas und den UAAR Award erhielt. In den Bereichen: Beste Nebenrolle, Bester Newcomer-Regisseur, Bester Nachwuchsschauspieler und das Label Europa Cinemas Award.

Dunkelblaufastschwarz [Omu]
Dauer: 100 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Daniel Sánchez Arévalo
Produzenten: José Antonio Félez
Hauptdarsteller: Quim Gutiérrez, Roberto Enríquez, Ana Wagener
Nebendarsteller: Manuel Morón, Eva Pallarés, Raúl Arévalo, Héctor Colomé, Antonio de la Torre
Studio: Indigo
Sprachen: Deutsch, Español

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Der junge Jorge besitzt, aufgrund seines BWL-Abschlusses, die besten Voraussetzungen für den Arbeitsmarkt. Doch er entscheidet sich dagegen und arbeitet als Hausmeister. Zusätzlich pflegt der junge Mann seinen demenzkranken Vater. Jorge fühlt sich für das Schicksal des Vaters verantwortlich. Es ist jedoch nicht allein das übergroße Verantwortungsgefühl, was ihn abhält, den Herausforderungen des Lebens entgegenzugehen, sondern weiß Jorge nicht genau, was er mit seinem Leben machen möchte. Kann die anstehende Entscheidung damit verweigert werden?

Besetzung, Regie und Drehorte

Regisseur und gleichzeitig auch Drehbuchautor für „Dunkelblaufastschwarz“ ist Daniel Sánchez Arévalo. Die Geschichte über Jorge erstreckt sich über eine Länge von 100 Minuten und ist freigegeben für alle ab 12 Jahre. Früher war Spanien kein Begriff in der deutschen Kinowelt. Mittlerweile kommen viele gute Filme aus dieser Produktion. Der Regisseur ist ein Beispiel für den frischen Wind im iberischen Kino. Geboren wurde Daniel Sánchez Arévalo im Juni 1970 in Madrid. Mit „Dunkelblaufastschwarz“ wurde er 2007 als verheißungsvoller Regisseur gefeiert. Mit der Regiearbeit begann Arévalo bereits während des Betriebswirtschaftsstudiums. Aber der erste Spielfilm erschien erst im Jahre 2007.

Die Produktion wurde besetzt durch José Antonio Félez. Kameramann Juan Carlos Gómez filmte Quim Gutiérrez, Antonio de la Torre und Marta Etura in den Hauptrollen als Jorge, Antonio und Paula. Die Schnitte von Nacho Ruis Capillas wurden mit den Rollen von Raúl Arévalo (Sean), Eva Pallarés (Natalia) und Héctor Colomé (Andrés) aufgewertet. Musikalische Begleitung kam von Pascal Gaigne.

Handlung & Inhalt vom Film „Dunkelblaufastschwarz“

Der junge Jorge arbeitet als Concierge. Vorort wohnt er selbst und auch sein pflegebedürftiger Vater. Sieben Jahre zuvor ertappte ihn der Vater beim Vandalismus. Aus lauter Schreck erlitt er einen Schlaganfall, deswegen fühlt Jorge sich schuldig und pflegt ihn. Zur gleichen Zeit studiert der junge Mann im Fernstudium. Damit bewirbt sich Jorge bei einer Firma und kann die sieben Jahre Lücke aber nicht erklären, worauf die Firma ihn ablehnt.

In dem gleichen Haus wohnt auch die Jugendliebe Natalia, die schon bald von einem Auslandspraktikum zurückkehrt. Seine Liebe zu ihr ist ungebrochen. Aber trotzdem fühlt Jorge sich ihr gegenüber minderwertig, was verhindert, dass die beiden zusammenkommen. In der Freizeit sitzen Jorge und sein bester Freund Israel auf dem Dach des Wohnblocks und beobachten die Bewohner des Viertels. Israel wird aufgrund der großen Ähnlichkeit mit Sean Penn immer „Sean“ genannt.

Antonio, der Bruder von Jorge, sitzt im Gefängnis. Dort hat er Paula kennengelernt, die beiden geben ein Paar ab. Antonio dringt mit einer außergewöhnlichen Bitte zu ihm vor: Schwänger Paula, denn ich bin zeugungsunfähig! Mit einer Schwangerschaft würde Paula im Mutter-Kind-Trakt landen und von den anderen Insassinnen nicht mehr misshandelt werden. Zunächst sträubt sich Jorge, weil ihm gerade jetzt Natalia näherkommt. Paula gelingt es trotzdem, ihn zu überzeugen und er schwängert sie. Dumm nur, dass sich Paula und Jorge verlieben. Antonio kommt kurz darauf auf Bewährung frei. Bei dem nächsten Besuch erfährt er von der neuen Situation von Paula.

Durch die Beobachtungen vom Dach entdeckt Sean, dass sein Vater schwul ist und ein Masseur aus der Nähe ihn regelmäßig befriedigt. Bei einem offenen Gespräch kommt die Wahrheit ans Licht. Diese Neigung besteht schon lange und die Mutter weiß davon. Es scheint, als können sich Vater und Sohn nun arrangieren.

Die ausweglose Situation von Jorge wird im ganzen Film durch einen dunkelblauen, fast schwarzen Anzug symbolisiert. Er befindet sich im Schaufenster des Modegeschäfts, obwohl er ständig reduziert wird, ist der Anzug für Jorge unerschwinglich. Zum Ende der Geschichte bricht Jorge aus Verzweiflung in den Laden ein.

Die Beziehung zu Paula ermutigt ihn, der hoffnungslosen Situation mit Natalia zu entfliehen. Schon bald arbeitet Jorge als Concierge in einem anderen Haus und trägt seinen neuen Anzug. Dies dient als Zeichen, dass er ein Stück aus seinem alten Leben ausgebrochen ist. Allerdings bleibt das Ende der Liebesbeziehungen offen.

Fazit & Kritiken zum Film „Dunkelblaufastschwarz“

Der Filmname „Dunkelblaufastschwarz„, bezieht sich auf den begehrten Anzug. Aber eigentlich ist das Kleidungsstück nur ein Symbol für den gesellschaftlichen Aufstieg. Mit der Farbe wird eine fließende Veränderung dargestellt. Der Aufstieg in eine andere Gesellschaftsschicht ist in Spanien bedeutungsvoll. Deswegen ist der Ausgang des Films fast schon eine verblüffende, reaktionäre Haltung, die Daniel Sánchez Arévalo darstellt. Dem Regisseur gelang eine, mit leichter Hand inszenierte, melancholische Tragikomödie. Dies konnte erreicht werden, indem zwischen den verschiedenen Handlungssträngen hin- und hergesprungen wird und sich nebeneinander entwickeln. Trotzdem muss gesagt werden, dass „Dunkelblaufastschwarz“ einige Längen aufweist, was durch witzige Einfälle ausgeglichen wird.

Vielleicht liest sich die Geschichte etwas konstruiert, doch letztlich erwartet Sie eine schlüssige und unterhaltsame Geschichte. Mithilfe einer hocheleganten Kamera erzeugte der Kameramann schöne, schillernde Bilder. Lassen Sie sich von dem Panorama des Lebens in unterschiedlichen Facetten unterhalten.

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