Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird

Der Spielfilm „Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird“ lief im November 2007 in den deutschen Kinos. Der Film berührte die Zuschauer das erste Mal während seiner Weltpremiere im September desselben Jahres auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Nur drei Jahre später strahlte VOX den Streifen im Free-TV aus.

Hunting Party
Dauer: 99 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Richard Shepard
Produzenten: Paul Hanson, Mark Johnson, Scott Kroopf
Hauptdarsteller: Terrence Howard, Richard Gere, Jesse Eisenberg
Nebendarsteller: Ljubomir Kerekeš, Mark Ivanir, Kristina Krepela, James Brolin, Diane Kruger
Studio: Intermedia
Sprachen: Deutsch

Jetzt online anschauen

Kriegsberichterstatter Simon Hunt arbeitet mit seinem Kameramann eng zusammen. Immer an Orten, wo es recht gefährlich ist. Kriegsschauplätze in Somalia, Bosnien, Irak oder El Salvador ziehen die beiden an. Nach vielen Hochs und Tiefs im Leben steht eine Exklusiv-Story für Hunt und Duck bereit. Eine Berichterstattung über den meistgesuchten bosnischen Kriegsverbrecher. Schaffen sie den absoluten Knaller oder verkürzt er ihr Leben?

Besetzung, Regie und Drehorte

Richard Shepard ist Autor und Regisseur in einer Person. Die Idee zum Film „Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird“ kam Shepard durch einen Artikel aus der Zeitschrift „Esquire“ von Scott Anderson. Im Oktober 2001 schrieb die Zeitung einen Bericht über fünf Journalisten, die den international gesuchten Kriegsverbrecher Radovan Karadžić ausfindig machen wollten. Auf den Verbrecher war ein Kopfgeld von über fünf Millionen US-Dollar ausgesetzt. Die 96 Minuten wurden in USA, Kroatien (zum Beispiel Sarajevo und Zagreb), Herzegowina und Bosnien gedreht. Bei den Arbeiten für den Spielfilm ab zwölf Jahren halfen Paul Hanson, Scott Kroopf und Mark Johnson.

Zu sehen sind: Terrence Howard als Kameramann Duck. Richard Gere ist der Berichterstatter Simon Hunt. Jesse Eisenberg spielt Benjamin. Ljubomir Kerekeš schlüpft in die Rolle des Fuchses. Mark Ivanir verkörpert Boris. Kristina Krepela zeigt dem Zuschauer Magda. James Brolin ist Franklin Harris. Diane Kruger als Mirjana. Joy Bryant hinterlässt einen guten Eindruck als Ducks Freundin. Dylan Baker bringt CIA-Agent und Aleksandra Grdić das TriBeCa Loft Girl zum Leben.

Der Kameramann von „Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird“ ist David Tattersall und erhält Unterstützung im Schnitt von Carole Kravetz.

Handlung & Inhalt vom Film „Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird“

Simon Hunt und Duck, Journalist und Kameramann, berichten während des Jugoslawienkrieges aus den tiefsten Gefahrenzonen heraus. Diese Umstände und intensiven Berichterstattungen schweißen die beiden zusammen. Ganze neun Jahre arbeiten die beiden als „Dreamteam“ zusammen. Bis zu dem Tag, an dem Hunt live einen Ausraster bekommt. Diese Aktion ist in den Medien weltweit zu sehen. Seine Chefs empfanden sein Benehmen als nicht tragbar für den Sender und feuerten ihn. Peinlich berührt taucht Simon Hunt unter. Kameramann Duck wird befördert und arbeitet in einer sicheren Stelle für einen bekannten großen Fernsehsender weiter.

Eines Tages, während einer Friedensfeier, treffen die beiden alten Kollegen sich in Sarajevo wieder. Duck war sich sicher, dass es Hunt gar nicht mehr gibt, doch er wartet mit einer großartigen Idee auf. Simon möchte den gefährlichsten Mann Serbiens aufsuchen, genannt „der Fuchs“, und interviewen. Vor laufender Kamera soll der Verbrecher dann festgenommen werden, um gute Quoten zu erzielen und weiter bekanntzuwerden. Die ganze Zeit hat sich Simon mit einigen Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. Nun ist er arbeitslos und finanziell völlig am Ende.

Dieses Unterfangen ist sehr riskant, es könnte ihnen das Leben kosten. Doch Gefahren scheuen die erfahrenen Berichterstatter gar nicht. Die positive Seite ist, dass eine Belohnung von fünf Millionen ausgesetzt ist. Simon könnte seine finanziellen Probleme damit durchaus lösen. Es wird noch eine Nummer gefährlicher, weil der Student Benjamin sie begleiten möchte. Er studiert Journalismus, möchte Erfahrungen sammeln und hatte, aufgrund seines einflussreichen Vaters, die Chance die Friedensfeier aufzusuchen.

Während der Nachforschungsarbeiten stoßen die alten Kollegen auf einen entsetzlichen Vorfall. „Der Fuchs“ war verantwortlich für den Tod von Hunts Geliebten. Magda starb bei einem Massaker in ihrem Dorf, das auf das Konto des Kriegsverbrechers geht. Je näher das Team dem Verbrecher kommt, desto größer ist der Hass der örtlichen Bevölkerung. Die Gegenpartei bekommt Wind von der Suche. Die Leute halten sie für die CIA und machen kurzen Prozess. Fuchs seine Leute entführen die Drei, mit dem Ziel sie zu eliminieren. Kurz vor knapp werden sie gerettet und sollen zum Schutz das Land verlassen. Keine Behörde scheint Interesse an der Festnahme des Verbrechers zu haben. Deswegen verlassen sie nicht das Land und starten erneut mit der Jagd.

Natürlich finden sie ihn und führen ihn in das Dorf, wo damals das Massaker stattfand. Mitten auf dem belebten Marktplatz setzen Duck, Simon und Benjamin ihren Gefangenen ab. Die Anwohner erkennen ihn. Wie sehen die Reaktionen aus?

Fazit & Kritiken zum Film „Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird“

Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird“ plätschert träge vor sich hin. Gute hundert Minuten reist den Zuschauer nichts vom Hocker. Die Figuren bringen keine Emotionen auf die Leinwand und können sich nicht entscheiden, ob es spannend, traurig oder komisch erscheinen soll. Richard Shepard bemüht sich, einen emotionalen Bezug zu den traurigen Ereignissen zu knüpfen. Er sieht die Möglichkeit in der Affäre mit Magda und Simon. Bewegendes Kriegsdrama oder hippe Komödie? Entscheiden Sie selbst!

Für den Kinofilm wurde die echte Geschichte um einiges gekürzt, was der Glaubhaftigkeit gefährlich auf die Füße tritt. Es ist nicht leicht, ein solches Thema mit Leichtigkeit und Witz zu inszenieren, ohne sich zynisch über den Krieg zu amüsieren. Der gealterte Richard Gere in seiner Hauptrolle bringt eine großartige Leistung auf die Leinwand. Seinem Zutun gelingt es dem Film, schlechtere Szene zu überspielen und wieder die Gunst des Publikums zu finden. Das Drehbuch drückt seiner Figur leider noch ein Motiv der Rache auf.

Eine Denkweise wird allerdings gut beleuchtet. Sind die NATO, UNO oder die USA nicht an der Aufklärung oder Festnahme solcher Leute interessiert? Dem Zuschauer fallen Namen wie Ratko Mladic, Radovan Karadžić oder Osama Bin Laden ein. Sollen die Menschen nicht gefunden werden, um andere Taten zu vertuschen? Diese Interpretation bestimmt den Film von Shepard. Der Abspann macht diese Thematik noch einmal zum Ende hin deutlich.

Der leichte satirische Unterton unterstützt, dass der Spielfilm nicht langweilig wird. Doch Tiefgang und langes Nachdenken ist Shepard mit „Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird“ nicht gelungen.

X