Schande

Der Film „Schande“ basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von J.M. Coetzee. Er handelt von dem englischen Literaturprofessor David Lurie an der Universität in Kapstadt. Der Film wird von seiner Sichtweise aus erzählt und der Zuschauer bekommt genau die gleichen Informationen, die auch der Hauptprotagonist erhält.

Schande
Dauer: 113 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Steve Jacobs
Produzenten: Emile Sherman, Steve Jacobs, Anna Maria Monticelli
Hauptdarsteller: John Malkovich, Jessica Haines, Eriq Ebouaney
Nebendarsteller: Fiona Press, Antoinette Engel
Studio: Universum Film
Sprachen: Deutsch

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Der Film erzählt die bedrückende Geschichte eines Zerwürfnisses zwischen Vater und Tochter und wie über sie im wahrsten Sinne des Wortes über sie beide Schande gebracht wurde. Ein Film über die Dramatik des verkommenen Lebens und die Abgründe des menschlichen Verstandes.

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Film „Schande“ erschien 2008 als Familiendrama unter dem Originaltitel Disgrace. Er wurde sowohl in Australien als auch in Südafrika produziert und seine Originalsprachen waren Englisch, Xhosa, Afrikaans und Zulu. Die Regie führte Steve Jacobs und das Drehbuch wurde von Anna Maria Monticelli geschrieben. Kameraführung übernahm Steve Arnold und den Schnitt Alexandre de Franceschi.

Der Film „Schande“ hat eine Altersfreigabe von FSK 16 und wurde im Erscheinungsjahr 2008 beim Toronto International Film Festival uraufgeführt, wo er mit dem International Critics Award ausgezeichnet wurde. Die Hauptperson Prof. David Lurie wird von John Malkovich verkörpert. Seine Tochter Lucy spielt Jessica Haines. Petrus wird von Eriq Ebouaney verkörpert und Bev Shaw wird von Fiona Press dargestellt. Antoinette Engel spielt im Film die Melanie Isaacs.

Handlung & Inhalt vom Film „Schande“

Der Film „Schande“ handelt von dem Professor für englische Literatur David Lurie, welcher an der Universität in Kapstadt. Dieser ist von seiner ehemaligen Frau geschieden, mit der er eine erwachsene Tochter hat. Seine Tochter Lucy wohnt in der Provinz Ostkap zusammen mit einer Freundin. David nutzt seine Autorität und seine Position als Professor aus und besucht nicht nur vermehrt Prostituierte sondern setzt auch seine Studentin Melanie unter Druck um sie zu verführen. Er genießt es die erhöhte Position einzunehmen und gefällt sich auch selbst darin.

Schließlich wird er von Melanies Freund und ihrem Vater angezeigt und es kommt zur Anhörung vor dem Universitätsausschuss. Dort bekennt er sich in einer Mischung aus Stolz und Einsicht als schuldig und gibt somit seine Professorenstelle auf. Nach dieser Anhörung besucht er Lucy, die sich sehr auf das Wiedersehen freut. Lucy berichtet ihm, dass ihre Freundin mittlerweile ausgezogen ist. Hilfe und Beistand bekommt sie durch ihren Nachbarn Petrus. Eines Tages kommen drei junge, schwarze Männer zu ihnen nach Hause und verschaffen sich unter einem Vorwand Zutritt zum Haus.

Dort wird er von den Männern zusammengeschlagen und auf der Toilette eingesperrt, während zwei der drei Männer sich mit Lucy in einem Raum befinden. Schließlich verschwinden die drei, doch Lucy ist völlig verändert. Sie erzählt ihrem Vater nicht, was passiert ist. David wiederrum misstraut mittlerweile dem Nachbarn Petrus, da er während des Überfalls angeblich nicht Zuhause gewesen sein soll, aber David das nicht so recht glauben möchte. David lernt unterdessen eine Tierärztin kennen, mit der er ein Verhältnis beginnt.

Kurz darauf reist er nochmal nach Kapstadt, um Melanie und ihre Familie um Verzeihung zu bitten. Dort wird ihm allerdings nur mit Wut und Abscheu begegnet und an eine Wiederaufnahme seines alten Lebens ist nicht zu denken. Unterdessen wird das Zerwürfnis zwischen Vater und Tochter immer größer. Lucy erzählt ihm, dass sie von der Vergewaltigung schwanger geworden ist aber das Kind nicht abtreiben möchte. Um ihre Ehre zu retten möchte sie Petrus formell heiraten, um sich von nun an besser beschützen zu können.

David ist über diesen Plan sehr schockiert, besonders weil Lucy sich dem Nachbarn völlig widerstandslos unterwerfen möchte, um ihre Ehre wieder herzustellen. David erträgt diesen Gedankengang seiner Tochter nicht und beschließt in die Nähe seiner Affäre zu ziehen, da er sie in diesem Zustand nicht ertragen kann. Der Film endet damit, dass David seine mittlerweile hochschwangere Tochter Lucy besucht und heimliche Bewunderung für ihr Vorgehen hegt. Er möchte sich mit ihr aussöhnen und so die Kluft zwischen ihnen beiden schließen. Lucy lädt am Ende des Films ihren Vater zu einer Tasse Tee ins Haus ein, um sich mit ihm auszusöhnen. Dieser nimmt diese Einladung freudig an.

Fazit & Kritiken zum Film „Schande“

Der Film „Schande“ wurde bei Kritikern sehr hoch gelobt. Die einzigartigen Landschaftsaufnahmen, die ein Stück weit von der bedrückenden Haupthandlung ablenken lassen einen Blick auf das echte Afrika zu. Die Hauptgeschichte ist bedrückend ehrlich und ausschweifend erzählt. David ist ein Charakter, der seine Ecken und Kanten hat, was ihn aber für den Zuschauer absolut nahbar und ehrlich macht. Auch er hat seine Fehler und sein falscher Stolz auf seinen Universitätstitel, hat ihn mit seiner Studentin in eine verhängnisvolle Lage gebracht, dennoch möchte er für seine Tochter nur das Beste.

Als er zu schwach ist eine Entscheidung zu treffen, schafft sie es eine rational begründete Entscheidung zu treffen, was sie sehr stark macht. Der Film ist bedrückend, tiefsinnig aber dennoch absolut empfehlenswert und ehrlich. Vor allem das ist er: ehrlich. Wir sehen nur die Sichtweise des Vaters und dies gibt einen grandiosen Einblick in die abgeschiedene Sichtweise eines einzelnen Menschen und erlaubt es uns, zu erkennen, dass jeder Mensch seine ganz eigene Sichtweise auf die Dinge hat.

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