Sophie Scholl – Die letzten Tage

Der deutsche Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ ist ein Meisterwerk von Regisseur Marc Rothemund. Sophie und Hans Scholl sind ein Geschwisterpaar, das man in Deutschland kennt und zusammen sind beide in die Geschichte eingegangen. Während des Zweiten Weltkriegs sind die beiden Geschwister der Widerstandsbewegung Weiße Rose beigetreten und haben mit den anderen Studenten dieser Organisation gegen das Naziregime gekämpft. Sophie studierte in München Biologie und Philosophie, ihr Bruder war Medizinstudent.

Sophie Scholl - Die letzten Tage
Dauer: 115 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Marc Rothemund
Produzenten: Christoph Müller, Sven Burgemeister, Marc Rothemund, Fred Breinersdorfer
Hauptdarsteller: Julia Jentsch, Fabian Hinrichs, Alexander Held, Johanna Gastdorf
Nebendarsteller: André Hennicke, Florian Stetter, Johannes Suhm, Maximilian Brückner, Jörg Hube
Studio: Warner Home Video
Sprachen: Deutsch

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Als Widerstandskämpfer vervielfältigten sie zusammen mit den anderen Mitgliedern der Weißen Rose zahlreiche Flugblätter, in denen sie gegen den Nationalsozialismus und Hitlers Diktatur zum Widerstand aufriefen. Die Flugblätter wurden in Telefonzellen ausgelegt und in parkende Autos gesteckt sowie in den Universitäten der großen Städte verbreitet. Eine solche Flugblattaktion in der Münchner Universität wird den beiden Geschwistern schließlich zum Verhängnis. Sie werden bei der Verbreitung erwischt, von der Gestapo stundenlang verhört und schließlich noch am selben Tag hingerichtet. Diese letzten Tage bis zu ihrer Hinrichtung am 22. Februar 1943 werden in dem Spielfilm dargestellt.

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ ist ein deutscher Film. Er wurde von dem deutschen Regisseur Marc Rothemund 2005 in Deutschland gedreht. Produziert wurde er von Fred Breinersdorfer, Sven Burgemeister und Christoph Müller. Gedreht wurde in den Bavaria Filmstudios in München. Die Szenen, die im Gericht spielen, wurden im Sitzungssaal des Münchener Rathauses aufgenommen. Das Drehbuch wurde von Fred Breinersdorfer verfasst und basiert auf den Protokollen der Verhöre von Hans und Sophie Scholl sowie ihrem Mitangeklagten Christoph Probst mit der Gestapo. Diese Verhörprotokolle waren nach dem Zweiten Weltkrieg in den Archiven der DDR-Regierung gelagert. Nach der Wiedervereinigung konnten Historiker Zugang zu diesen Schriftstücken bekommen.

In den Hauptrollen des Spielfilms sind bekannte deutsche Schauspieler zu sehen. Shootingstar Julia Jentsch verkörpert die Hauptprotagonistin Sophie Scholl, Fabian Hinrichs ihren Filmbruder Hans Scholl. Als weiteres Mitglied der Weißen Rose Willi Graf ist Maximilian Brückner zu sehen und Florian Stetter stellt den Mitangeklagten Christoph Probst dar. Die Eltern der Geschwister werden von Petra Kelling und Jörg Hube verkörpert. In weiteren Rollen sind Alexander Held, Johanna Gastdorf, André Hennicke und Johannes Suhm zu sehen.

Der Film ist dem Genre Drama zugeordnet und mit FSK (Freiwillige Selbstkontrolle) 12 freigegeben. Er läuft mit einer Dauer von 115 Minuten Spielfilmlänge.

Handlung & Inhalt vom Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“

Sophie und Hans Scholl stellen in einem Keller in München Flugblätter für die Widerstandsorganisation Weiße Rose her. Es ist bereits das sechste Flugblatt, das sie herausbringen und an die Bürger per Post versenden. Da es diesmal besonders viele Exemplare sind, schlägt Hans Scholl vor, die überschüssigen Flugblätter am nächsten Tag in der Münchener Universität zu verteilen. Willi Graf, ihr Mitstreiter, hält dies jedoch für zu riskant und möchte lieber davon zurücktreten. Daher will nun Hans die volle Verantwortung übernehmen und die Aktion allein durchführen. Seine Schwester Sophie will sich ihm aber anschließen, da sie der Ansicht ist, eine Frau würde bei der Ausführung sicherlich nicht so auffallen.

Während nun die Vorlesungen noch in vollem Gange sind, verteilen die Geschwister die Flugblätter in der Universität und legen diese vor die Hörsäle aus. Zum Schluss schiebt Sophie im obersten Stockwerk einige Blätter über die Brüstung, so dass diese von oben in das Atrium des Hauptgebäudes fallen. Die Studenten, die in diesem Augenblick nach Vorlesungsende aus den Hörsälen kommen, fangen die herabregnenden Flugblätter auf. Sophie und Hans Scholl mischen sich unter die Herausströmenden und sind der Meinung, dass sie im Gedränge nicht weiter auffallen. Leider hat aber Jakob Schmid, der Hausmeister der Universität, die beiden bei ihrer Aktion beobachtet und behält sie in Gewahrsam, bis die Polizei eintrifft und die Geschwister verhaftet.

Im Münchener Gestapo-Gefängnis Wittelsbacher Palais werden die beiden Geschwister von der Gestapo tagelang verhört. Sophie wird von dem Ermittler, Kriminalobersekretär Robert Mohr befragt. Ihrer Aussage, sie hätte die Flugblätter bereits vorgefunden und als eine Art Streich von der Brüstung geworfen, um sie auf die anderen Studenten herabrieseln zu lassen, wird auch zunächst Glauben geschenkt. Auch den inzwischen leeren Koffer kann sie glaubhaft belegen und sie soll schon wieder auf freien Fuß gesetzt werden.

Neue Informationen

Bevor jedoch die Entlassungspapiere eintreffen, wendet sich plötzlich das Blatt. Die Gestapo hat inzwischen die Information erhalten, die Geschwister Scholl sind führend bei der Herstellung und Verbreitung der Flugblätter verantwortlich. Die beiden gestehen ihre Taten, nehmen allerdings die gesamte Schuld auf sich, um die anderen Mitglieder ihrer Widerstandsorganisation Weiße Rose zu schützen.

Der für den Prozess extra angereiste Präsident des Volksgerichtshofes, Roland Freisler, lässt nun auch ihren Verbündeten Christoph Probst verhaften. Während der Gerichtsverhandlung beschuldigt man die drei des Hochverrats, der landesverräterischen Feindbegünstigung und der Wehrkraftzersetzung. Die ganze Verhandlung ist eher eine Farce, denn weder die Staatsanwälte noch die Pflichtverteidiger ergreifen das Wort. Roland Freisler beschimpft die drei Angeklagten und hat auch kein Erbarmen für Christoph Probst, der eine kranke Frau und drei kleine Kinder zuhause hat.

Das Urteil

Hans Scholl bewahrt während der Gerichtsverhandlung trotz wüster Beschimpfungen durch Robert Freisler Haltung und lässt die Zuhörerschaft wissen, dass er sowieso nicht glaube, dass das Nazi-Deutschland unter Hitler noch eine Chance gegen die Alliierten Mächte Russland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten habe. Hitlers Machenschaften würden seiner Meinung nach nur den Krieg unnötig verlängern. Auch würde das Volk hinter der Ansicht der Weißen Rose stehen, hätte aber Angst ihre Meinung dazu frei zu äußern.

Robert Scholl, der Vater der Geschwister, stürmt während der Verhandlung in den Gerichtssaal, kann aber auch nichts für seine Kinder erwirken. Die drei Angeklagten werden schließlich zum Tode verurteilt. Nach der Urteilsverkündung sagt Sophie Scholl zu Robert Freisler: „Bald werden Sie hier stehen, wo wir jetzt stehen.“ Eigentlich soll das Urteil erst 99 Tage danach verhängt werden, aber Sophie weiß bereits, dass ihre Hinrichtung und die ihres Bruders und Christoph Probsts noch am selben Tag vollstreckt werden soll.

Sie versucht sich ihren Eltern zuliebe zu beruhigen und trifft sie zu einer Verabschiedung. Dann hat sie die Möglichkeit, ihr Testament zu verfassen. Sie betet und erhält den Segen eines Priesters. Zum Schluss raucht sie zusammen mit den anderen beiden Mitangeklagten noch eine letzte Zigarette, bevor sie zu ihrer Hinrichtung geführt wird. Am 22. Februar 1943 wird Sophie Scholl als erste hingerichtet und mittels einer Guillotine geköpft. Es folgen anschließend die Hinrichtungen von Hans Scholl und Christoph Probst.

Fazit & Kritiken zum Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“

Sophie Scholl – Die letzten Tage“ bringt die Schrecken des Nationalsozialismus erneut auf die Leinwand. Dabei hebt er sich durch Fokus und Intensität von anderen Produktionen ab. Im Mittelpunkt stehen die intensiven Verhöre von Sophie Scholl, dargestellt von der talentierten Julia Jentsch. Ihre facettenreiche Darstellung, mal mutig, mal verletzlich, zieht den Zuschauer in ihren Bann. Ihre Gegenüberstellung mit Robert Mohr, gespielt von Gerald Alexander Held, offenbart eine spannende Dynamik. Mohrs innerer Konflikt zwischen Pflicht und Gewissen wird sichtbar, während Sophies Standhaftigkeit beeindruckt.

Die Dialoge, geschliffen und tiefgreifend, basieren auf den Verhandlungsprotokollen der Gestapo. Sie sind nicht nur zentrale Elemente des Films, sondern auch aufrüttelnde Botschaften. Jedes Wort verdient es, gehört zu werden. Die Kontroverse zwischen Pflicht und Gewissen, hervorragend dargestellt in den Diskussionen zwischen Sophie und Mohr, regt zum Nachdenken an. Die Szenerie, meist auf wenige Orte beschränkt, verstärkt die Intensität der Auseinandersetzungen. Der Regisseur Marc Rothemund schafft es, trotz vorherigen, unterschiedlichen Werken, diese Geschichte eindringlich und authentisch zu präsentieren.

Abschließend ist „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ mehr als nur ein weiterer Film über den Nationalsozialismus. Es ist eine Hommage an den Mut, die Zivilcourage und das unermüdliche Streben nach Gerechtigkeit. Der Film regt zur Selbstreflexion an und stellt Fragen über die eigenen Grenzen von Mut und Integrität. Mit beeindruckenden schauspielerischen Leistungen und einem fesselnden Drehbuch hinterlässt er einen bleibenden Eindruck beim Publikum. Ein Muss für alle, die tiefer in die Nuancen der Geschichte eintauchen wollen.

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