Valley of Love – Tal der Liebe

Der Film „Valley of Love – Tal der Liebe“ erzählt die Geschichte des geschiedenen Paares der Schauspieler Isabelle Huppert und Gérard Depardieu, deren gemeinsamer Sohn Michael Selbstmord begeht. Ungewöhnlicherweise erhält das getrennte Paar nach dem Tod des gemeinsamen Sohnes einen Brief, der angeblich von dem Verstorbenen stammen soll.

Valley of Love - Tal der Liebe [dt./OV]
Dauer: 92 Min.
Jahr:
Regie: Guillaume Nicloux
Produzenten: Cyril Colbeau-Justin, Jean-Baptiste Dupont, Sylvie Pialat, Benoît Quainon
Hauptdarsteller: Isabelle Huppert, Gerard Depardieu, Dan Warner
Studio: Les Films du Worso/LGM Cinéma
Sprachen: Deutsch, Français

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In dem Brief ist die Aufforderung enthalten, sich in Death Valley einzufinden, obwohl die beiden den Tod des Sohnes noch nicht verkraftet haben, machen sie sich auf den Weg dorthin. Ein zielsicher entwickeltes Geflecht aus quälenden Fragen und nicht verarbeiteten Gefühlen führt das geschiedene Paar wieder zusammen, um beispielsweise endlich zu wissen, wer die Verantwortung für den Tod des gemeinsamen Sohnes trägt.

Besetzung, Regie und Drehorte

Am 21. Januar 2016 hatte das französische Beziehungsdrama „Valley of Love“ von Regisseur Guillaume Nicloux den Filmstart in den deutschen Kinos. Eine gemeinsame Woche im Death Valley soll das getrennte Paar auf den seltsamen Wunsch des verstorbenen Sohnes Mitte November 2014 verbringen. Gérard Depardieu spielt Gérard und Isabelle Huppert spielt Isabelle. An das Versprechen des Sohnes, nach dem Treffen wieder zu ihr zurückzukehren glaubt besonders die Mutter des Sohnes Isabelle sehr fest. Gérard sieht das Ganze lockerer, er hat den Tod des Sohnes verdrängt. Die extreme Hitze in Death Valley mit dem bohrenden Brennglas-Effekt macht das Treffen der beiden Elternteile noch anstrengender, denn sie haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen und leiden zusätzlich unter der Hitze. Die brennende Sonne und imposante Felsen zeichnen die für die Zuschauer stimmungsvolle Kulisse des unfreiwilligen Treffpunktes aus.

Handlung & Inhalt vom Film „Valley of Love – Tal der Liebe“

Für Isabelle, die unter dem Selbstmord des Sohnes leidet, ist die Hoffnung auf das Wunder der Rückkehr die Motivation, die Reise anzutreten. Gérard nimmt die ungewohnte Schwitzkur relativ gelassen hin, mit jedem Schweißtropfen verliert er ein Stück seiner Eisschicht, die ihn seit dem Tod des Sohnes umgibt. Endlich kann Rund 92 Minuten wechseln sich Fiktion und Wirklichkeit im Film von Regisseur Guillaume Nicloux ab.

Nach dem Selbstmord des Sohnes, der sechs Monate her ist, weckt die Nachricht aus dem Jenseits bei Isabelle neue Hoffnungen auf ein weiteres Lebenszeichen. Im grellen Licht der kargen Naturlandschaft treffen Wut und Hass eines entfremdeten und trauernden Paares aufeinander. Zeit zur aktiven Aufarbeitung der Trauer haben sie an dem ungewöhnlichen Treffpunkt und kommen sich im Rahmen der Trauerarbeit wieder etwas näher.

Wie ein Katalysator für das gemeinsame Miteinander wirken die Dialoge des ungleichen Paares. Die Handlung kann dank des Drehortes zur Tour-de-Force der Gefühle werden, denn der eiskalt wirkende Gérard taut langsam auf. Die Landschaft von Death Valley und das Klima mit der Wüstenhitze bringen das geschiedene Paar ins Schwitzen. Der Weg des getrennten Paares ist plötzlich fremdbestimmt und trotzdem lassen sich beide gemeinsam auf den neuen Weg aufgrund der Schatten aus der Vergangenheit ein.

Unterschiede ziehen sich an, sagt man. Isabelle und Gérard sind aber so verschieden, dass es für ein gemeinsames Leben keinen Raum gibt. Als der gemeinsame Sohn Michael Selbstmord begeht, geht jeder anderes mit der Trauer um. Die Gefühlswelten des ungleichen Paares driften auch beim Trauern so weit auseinander, das es beunruhigend ist. Isabelle ist fast besessen davon, dass der tote Sohn doch noch lebt, weil sie sich mit dem frühen Tod nicht abfinden kann.

Gérard wirkt am Anfang gefasster, er hat die Trauerarbeit einfach verschoben und verdrängt. In Death Valley treffen die beiden Hauptdarsteller aufeinander, die eiskalte Fassade von Gérard beginnt unter der heißen Sonne an zu schmelzen. Nach und nach verliert er die Kontrolle, der Trip in die Tiefe der eigenen Seele wird zum Drama. Wird sich der tot geglaubte Sohn in Death Valley den beiden völlig zerstrittenen Elternteilen noch einmal zeigen?

Sieben Tage Zeit in Death Valley können lang werden, eine gemütliche Urlaubsreise verleben die beiden auf jeden Fall nicht. Gérard und Isabelle sortieren dort nicht verarbeitete Konflikte, vielleicht die Chance durch die Trauer um den gemeinsamen Sohn wieder neue Gemeinsamkeiten zu entdecken und die Köpfe aus Verzweiflung nicht einfach „in den Sand zu stecken“?

Im Film ist irgendwann Drehschluss, für trauernde Eltern gibt es das leider nicht. Der französische Film zeigt eindrucksvoll, wie verzweifelt der Kampf und das Weiterleben nach dem plötzlichen Tod eines Kindes sein kann. Tag für Tag warten die beiden auf das im Brief versprochene Zeichen des Verstorbenen, warten sie vergeblich?

Fazit & Kritiken zum Film „Valley of Love – Tal der Liebe“

Die Macht der Kinobilder werden in dem von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichneten Film visuell deutlich. Guillaume Nicloux hat das Drama so in Szene gesetzt, dass nicht nur die Augen davon profitieren können. Der Selbstmord des Sohnes, die nicht verarbeitete Trauer und eine geheime Botschaft führen das geschiedene Paar zu einem emotionalen Treffen in Death Valley.

Viele Zuschauer fiebern bis zum Schluss mit, wie das Treffen, dass zum erbitterten Match in brütende Hitze ausartet, ausgeht und ob die Campingstühle den raumfüllenden Hauptdarsteller wirklich aushalten. Die Grenzen zur Realität sind fließend, was nicht Betroffene leicht als „Wahn“ bezeichnen, ist der verständliche Hoffnungsschimmer einer verzweifelten Mutter, die den Tod des Sohnes nicht akzeptieren kann. Die Qualität des Dramas ist hoch, das Kinoereignis.im kalifornische Death Valley zeigt das schauspielerische Können des Ex-Ehepaars.

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